...Gemäuer und die Geschichte gleichermassen, wie die Exponate. Cool war zum Beispiel eine hölzerne Marienfigur. Sie war zum Bekleiden gedacht und – hoppla – der Holzkörper war tatsächlich eine vormoderne Gliederpuppe.
Aber die Fensterglas-Funde aus der Zeit Karls des Grossen zogen mich auf Anhieb in den Bann. Die Farben changierten von glasklar, gelb, grün über rot und blau. Das Natronglas wurde wohl als Rohmaterial aus dem Nahen Osten eingeführt – so lese ich- und in Müstair zu dünnen Scheiben gegossen und weiterverarbeitet. Man muss sich nicht fragen, wie wertvoll Glas damals war.
Und heute? Wie selbstverständlich gehört es zu unserem Alltag. Ich kenne niemanden, der vor erstaunen innehält, wenn er Glas sieht. Schade eigentlich. Als Schmuck oder Gefässe ist es hübsch anzusehen. Darum fällt mir noch ein Exponat ins Auge: In einer Vitrine sehe ich ein grösseres Stück eines grün-blauen Gefässbodens – vielleicht eines Kruges. Und unglaublich: es stellt sich als recyceltes Altglas heraus.
Wer hat’s erfunden?
Ich als moderne Mensch recycle auch Glas. Und ich muss mich «an die eigene Nase fassen,» um mich selbst daran zu erinnern, dass dieser Rohstoff heute zwar nicht mehr teuer, aber dennoch wertvoll ist. Der Aufräumcoach in mir unterstützt das natürlich.
Als Künstlerin habe ich mich eine Zeit lang mit Glasmalerei beschäftigt. Und auch sonst ist uns natürlich die Ära der bunten Glasfenster in den Kirchen, oder auch die Tiffany-Technik bekannt. Glas hat schon immer fasziniert. Wir nehmen Fensterscheiben heutzutage als oft zu selbstverständlich und manchmal -schmerzhafter Weise- nicht rechtzeitig war.
Glas wird also aus Natron oder Quarz gewonnen, welche zu den Mineralien gehören. Viele Mineralien bilden Kristalle. Und da habe ich elegant den Bogen zur Astrologie gespannt: Seit jeher werden jedem Sternzeichen ein spezifischer Kristall aufgrund derer energetischen Eigenschaften zugeordnet. Dem Wassermann z.B. der Aquamarin, dem Widder der rote Jaspis. Ja, die Steinheilkunde ist ein eigenes Thema. Aber, wie meine drei «heiligen» A`s (Aufräumen, Astrologie und Atelier), ist doch alles irgendwie miteinander verbunden. Finde ich jedenfalls.
Doch, ich komme etwas vom Thema ab. «Materialien, die ohne Verlust wieder aufbereitet und verwendet werden können, gelten als permanente Materialien. Davon gibts nicht viele. Glas aber weist diese Eigenschaft auf und ist für das Recycling wie geschaffen.» heisst es im Internet unter anderem.
Für mich eine glasklare Sache, das Recyclen von Glas.
Wissenswerter link zur STORY: https://www.swissrecycling.ch/de/wertstoffe-wissen/wertstoffe/glas